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Abbildung 1: Teilansicht eines buddhistischen Felsbildes in Parkuta (Mai 2012) | | Abbildung 2: Standbild aus vorislamischer Zeit aus der Sammlung Hussainabadi (Mai 2012) |
Altertümer von Baltistan
Unter Altertümer verstehen wir hier Felsinschriften, Felsbilder und Statuen von Baltistan. Solche Überreste aus der Geschichte dieses Landes wurden bisher nur in sehr geringer Zahl veröffentlicht. Die folgende Dokumentation beruht im Wesentlichen auf den Ergebnissen einer Forschungsreise, die im Mai des Jahres 2012 nach Baltistan unternommen wurde. Die in Baltistan offenkundig in großer Zahl vorzufindenden Altertümer zählen zu den bedrohten Kulturdenkmälern dieses Landes. Zerstörungen durch Übermalung und durch Sprengungen von Felsen sind vielfältig zu beobachten. Vergleichen wir die Funde von Baltistan mit den überaus prächtig ausgestalteten Darstellungen von Buddhas, Bodhisattvas und Stūpas in Chilas, so wird deutlich, dass das kulturelle und politische Zentrum des Königreichs Palola niemals in Baltistan gelegen haben kann. Dabei sei hier nochmals angemerkt, dass bis heute kein Beleg dafür vorliegt, dass Baltistan jemals politisch zu Palola gehörte.
Inhaltsverzeichnis
A. Forschungsgeschichte
B. Dokumentation
1. Fundort Skardu
a) Buddha Felsrelief (Abbildung 3)
b) Von de Filippi 1913 entdecktes Felsbild auf dem Weg zum Satpara-See (Abbildung 4)
c) Felsinschriften östlich von Manthal
d) Sammlung von Yousuf Hussainabadi
2. Fundort Shigar-Tal
a) Buddhafelsrelief von Lamsa
b) Felszeichnungen oberhalb des Ortsteils Gzwapa von Shigar
3. Fundort Nar
4. Fundort Saling
5. Fundort Yugo
6. Fundorte Fongnag und die Route zwischen Daghoni und Kuru
7. Fundort Parkuta (Mehdiabat)
8. Fundort Kachura
a) Felsbilder von Ghaziabad
b) Felsbild am unteren Kachura-See
c) Felsinschrift von Mardacho
9. Fundort Gol
Literatur
A. Forschungsgeschichte
Fast alle bisherigen Veröffentlichungen und Erwähnungen von Entdeckungen von Altertümern in Baltistan beruhen auf Zufallsfunden. Dies gilt sowohl für die Entdeckung des nicht zu übersehenden, überdimensionalen Felsreliefs mit der Darstellung des historischen Buddha und von zwei Bodhisattvas sowie mehreren tibetischen Inschriften auf dem Weg von Skardu zum Satpara-See durch Godfrey Thomas Vigne (siehe Buddha-Felsrelief bei Skardu) als auch für die erst in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts erfolgte Entdeckung eines farbigen Felsbildes in Nar. Auch die im 19. Jahrhundert erfolgte Veröffentlichung von Nachzeichnungen prähistorischer Felsbilder und buddhistischer Felsinschriften durch den ungarischen Weltreisenden Ujfalvy regte niemanden zu einer systematischen Erforschung der Altertümer Baltistans an. Der pakistanische Historiker Ahmad Hasan Dani berichtet in seiner 1989 erschienenen History of Northern Areas of Pakistan (S. 143) von Brahmi-Inschriften in Shigar, Gol und Yugo. An anderer Stelle (S. 217) beschreibt er archäologische Funde in Skardu, über deren Verbleib mir nichts bekannt ist. Von den angesprochenen Brahmi-Inschriften wurden nur eine Inschrift aus Shigar und eine weitere aus Kachura in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts von Oskar von Hinüber veröffentlicht. Für Details zum Vorstehenden siehe Baltistan, 4.1.2. Bewertung archäologischer Funde. Auf der Terrasse eines von großen Felsbrocken übersäten Berghanges bei Shigar oberhalb des Ortsteils Gzwapa finden sich zahlreiche Felsbilder mit Inschriften. Eine systematische Dokumentation dieser Objekte wurde 1984 durch eine Deutsche Forschergruppe im Rahmen einer Kampagne durchgeführt, die Felsbilder in Oshibat, Shigar, Chilas I und Chilas II, Thalpan, Butogah aufnahm. Teilnehmer an dieser Unternehmung waren Tobias Becht, Oskar von Hinüber, Karl Jettmar, Robert Kauper, Irene Thewalt, Volker Thewalt und pakistanische Mitarbeiter. Eine Veröffentlichung der Ergebnisse liegt auch heute nach 28 Jahren nicht vor. Siehe hierzu auch Shigar, 6. Archäologische Fundstätte und Felsbilder. Mündlich wurde mir von Harald Hauptmann, der auch persönlich Felsbilder in Baltistan photographiert hat, mitgeteilt, dass eine Veröffentlichung von Felsbildern und Inschriften aus Baltistan kurzfristig erfolgen soll.
Das wichtigste Vergleichsmaterial zu den Felsbildern und Inschriften von Baltistan liegt uns mit der imposanten Edition von „Materialien zur Archäologie der Nordgebiete Pakistans“ vor, die inzwischen in 10 Bänden von Harald Hauptmann herausgegeben worden sind. Im ersten, 1994 erschienenen Band dieser Reihe beschreiben Martin Bemmann und Ditte König (S. 2) die physikalischen Grundlagen für die Entstehung dieser Bilder wie folgt: „Als Folge des trocken-heißen Klimas in dieser Region bildet sich auf der Oberfläche der Granitfelsen der sogenannte ‚Wüstenlack‘, der die ursprünglich zumeist hellgrauen Steine als dunkelbraune Patina überzieht. Wird diese dünne Schicht z. B. durch Picken mit einem Stein verletzt, kommt der helle Untergrund wieder zum Vorschein. Dieser Umstand ermöglicht es, eine kontrastreiche Zeichnung anzufertigen. Als Werkzeug wurde in der Regel ein Stein verwendet. Bei einigen der mit besonders feinen Linien ausgeführten Zeichnungen dürfte ein Metallgerät verwendet worden sein. Nachdem eine Zeichnung angefertigt worden ist, bildet sich auf ihr eine neue Patina, die je nach Alter unterschiedlich stark ist und damit einhergehend verschiedene Farbtönungen aufweist.“
Diese Beschreibung trifft in vollem Umfang auf die Felsbilder von Baltistan zu, solange es sich nicht um farbige Bilder oder Reliefs handelt. Hier kann man insbesondere bei neuen Graffitis an der sehr hellen Farbe deutlich erkennen, daß sie neueren Datums sind. Offenkundig kann ein unterschiedlicher Grad der Patinierung Hinweise darauf bieten, ob Teile eines Felsbildes eventuell zu unterschiedlichen Zeiten entstanden sind. Auf diesen Umstand hat Perdita Pohle in einer im Jahre 2000 erschienenen Untersuchung von Felsbildern in Kagbeni (Süd-Mustang, Nepal) hingewiesen, indem sie feststellt (S. 223): „Wenn an einer gravierten Gesteinsoberfläche deutliche Farbunterschiede bzw. verschiedene Frischegrade der Petroglyphen sichtbar sind, dann spielt mit großer Wahrscheinlichkeit der zeitliche Unterschied eine Rolle.“ Dies wird an den in Abbildung 1a abgebildeten, zweifellos später angebrachten Graffitis eines Felsbildes von Gol besonders deutlich. Aber auch bei sicherlich älteren Gravuren, wie bei einer im Folgenden (Abbildung 2a) wiedergegeben Brahmi-Inschrift und Abbildungen von Steinböcken aus Shigar (siehe auch Abbildungen 52-53), ist der relative Altersunterschied zwischen der älteren Brahmi-Inschrift und der offenkundig neueren Abbildung der Steinböcke gut zu erkennen.
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Abbildung 1a: Neue Schriftzeichen auf einem alten Felsbild in Gol (Mai 2012) |
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Abbildung 1b: Ältere Schriftzeichen und neuere Bilder von Steinböcken auf einem Felsen in Shigar (Mai 2012) |
Bei Schwarz-weiß-Bildern ist ein solcher Altersunterschied kaum auszumachen. Bei Farbbildern ist darauf zu achten, dass es sich wirklich jeweils um ein Photos des unveränderten Felsbildes handelt und dieses nicht - z. B. mit Kreide - ausgemalt wurde.
Zur Terminologie der Bezeichnungen von unterschiedlichen Objekten, die auf Felsbildern abgebildet sein können, liefert Ditte Bandini-König im 9. Band der „Materialien zur Archäologie der Nordgebiete Pakistans“ (S. 9-14) unter dem Oberbegriff „Definitionen“ eine sehr brauchbare Auflistung. Das Gleiche gilt für die bebilderte Liste von Bezeichnungen der auf Felsbildern von Kagbeni dargestellten Objekte durch Perdita Pohle (S. 55ff). Besonders hilfreich für die Frage, in welchen Weltgegenden vergleichbare Objekte auf Felsbildern abgebildet sind, ist der umfangreiche, mit „Analyse der Felsbilder unter inhaltlichen und typologischen Gesichtspunkten“ betitelte, gut lesbare Abschnitt in Perdita Pohles Untersuchung (S. 107-207).
An dieser Stelle sei für weiteres wichtiges Vergleichsmaterial auf die von Luca Maria Olivieri unter dem Tiel „Pictures in Transfomation. Rock Art Research between Central Asia and the Subcontinent“ im Jahr 2010 herausgegebene Sammlung von Aufsätzen zu Felsbildern in den Regionen Ladakh, Swat, Afganistan, Hindukush, Tadschikistan und Kasachstan verwiesen. Von erheblicher Bedeutung sind die Entdeckungen und Veröffentlichungen von Felsbildern und Inschriften im Bereich des Indus zwischen Kartaksho und Khalatse und in Purik durch Rohit Vohra, da diese Regionen ursprünglich zu Klein-Tibet/Baltistan gehörten. Leider sind die Veröffentlichungen von Vohra von so schlechter Qualität, daß eine Neuaufnahme unumgänglich ist. Einen grossen Fortschritt hierzu stellen die Untersuchungen von Lars Reinholt Aas und Laurianne Bruneau über Petroglyphe aus Ladakh dar. Des Weiteren wird auf den Sonderartikel Altertümer von Purig verwiesen.
B. Dokumentation
Im Folgenden werden die mir bekannten Altertümer Baltistans geordnet nach Fundorten in Form einer Dokumentation vorgestellt.
1. Fundort Skardu
a) Buddha Felsrelief (Abbildung 3)
Dieses auf dem Weg von Skardu zum Satpara-See nahe der Ortschaft Manthal leicht aufzufindende Felsbild mit mehreren tibetischen Inschriften wurde in dem Artikel Buddha-Felsen bei Skardu ausführlich behandelt.
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Abbildung 3: Buddha-Felsen bei Skardu (Oktober 2008) |
b) Von de Filippi 1913 entdecktes Felsbild auf dem Weg zum Satpara-See (Abbildung 4)
Eine Abbildung und Beschreibung dieses von de Filippi entdeckten Felsbildes findet sich auch in dem Artikel Baltistan, 4.1.2 Bewertung achäologischer Funde. Offenkundig ist dieses bedeutsame Felsbild heute als verlorengegangen zu bewerten.
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Abbildung 4: Felsrelief bei Skardu nach de Filippi (1913) |
c) Felszeichnungen östlich von Manthal
Von der Verbindungstraße zwischen Skardu und dem Satpara-See zweigt etwa in der Höhe von Manthal eine unbefestigte Straße nach Osten ab, die zu einem hoch am Berghang gelegenen neugebauten Wasserkanal führt. Dieser Weg führt durch ein Areal von Felsbrocken (Abbildung 5). Zwei dieser Felsen weisen Zeichen auf, die von mir nicht weiter gedeutet werden können (Abbildungen 6-8). Jedenfalls handelt es sich offenkundig weder um bekannte Schriftzeichen noch um Abbildungen von Lebewesen oder anderen Artefakten. An der Färbung der eingravierten Zeichen läßt sich erkennen, dass diese jedenfalls nicht als neuzeitlich einzuordnen sind.Zwei Photos von Felsinschriften mit ähnlichen Zeichen aus der „Government Servant´s Colony in Skardu“ wurden 1988 von Afridi (S. 26) veröffentlicht.
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Abbildung 5: Neu Straße östlich von Manthal. Im Hintergrund Skardu mit dem berühmten Burgberg (Mai 2012) |
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Abbildung 6: 1. Felsbrocken mit für mich nicht zuzuordnenden Zeichen (Mai 2012) | | Abbildung 7: Nahaufnahme des 1. Felsbrockens mit für mich nicht zuzuordnenden Zeichen (Mai 2012) |
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Abbildung 8: 2. Felsbrocken mit für mich nicht zuzuordnenden Zeichen (Mai 2012) |
d) Sammlung von Yousuf Hussainabadi
Yousuf Hussainabadi ist der Leiter der Jinnah Public School and College in Skardu. Daneben ist er durch seine Arbeiten über eine Verschriftung des Balti und zur Geschichte Baltistans bekannt. Des Weiteren hat er mit intensiver Sammeltätigkeit ein kleines Museum mit Gegenständen der traditionellen materiellen Kultur Baltistan geschaffen. Zu seiner Sammlung gehören auch zwei Steinreliefe und zwei Steinskulpturen aus Baltistan, die ich bei einem Besuch seines kleinen Museums photographieren durfte. Alle vier hier zur Dokumentation abgebildeten Gegenstände stammen aus einer vorislamischen Zeitperiode.
1. Kleines, ca. 18 cm großes Relief mit der Abbildung einer männlichen Person (Abbildung 9). Der Fundort ist Tagas. Auf der Rückseite findet sich die Abbildung eines Dolches und eine kleine Inschrift (Abbildung 10).
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Abbildung 9 (Mai 2012) | | Abbildung 10 (Mai 2012) |
2. 22 cm großes Relief mit der Darstellung einer männlichen Person mit Heiligenschein, die auf einem Lotosthron sitzt (Abbildung 11 und Rückseite Abbildung 12). Der genaue Fundort in Baltistan ist unbekannt.
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Abbildung 11 (Mai 2012) | | Abbildung 12 (Mai 2012) |
3. Kleine, ca. 15 cm große Skulptur mit der Darstellung einer Person, die im Lotossitz auf einem Thron mit Rückenlehne sitzt (Abbildungen 13-15). Der genaue Fundort in Baltistan ist unbekannt.
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Abbildung 13 (Mai 2012) | | Abbildung 14 (Mai 2012) | | Abbildung 15 (Mai 2012) |
4. Ca. 51 cm große Steinskulptur. Darstellung im Lotossitz sitzenden Person mit hochgestecktem Kopfhaar und einem besonderen Halsschmuck. In der Hand hält diese Person ein mit Verzierungen versehenes Tongefäß (Abbildungen 16-19). Der genaue Fundort in Baltistan ist unbekannt.
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Abbildung 16 (Mai 2012) | | Abbildung 17 (Mai 2012) | | Abbildung 18 (Mai 2012) | | Abbildung 19 (Mai 2012) |
2. Fundort Shigar-Tal
a) Buddhafelsrelief von Lamsa
Lamsa ist eines der ersten Dörfer des Shigar-Tals auf dem Weg von der Brücke über den Indus nach Shigar. Nahezu parallel zur asphaltierten Hauptverbindungsstraße nach Shigar führt ein tiefer gelegener, befahrbarer, nicht befestigter Weg durch das Dorf nach Süden. Am Ende des Dorfes findet sich ein Felsen mit einem buddhistischen Felsbild, auf dem Abbilder des historischen Buddha und zwei weiterer Buddhas/Bodhisattvas zu finden sind. Man hat dieses Bild schon vor längerer Zeit wohl als so bedeutend eingeschätzt, dass man vor dem Felsen ein durch eine Treppe erreichbares, umzäuntes Plateau errichtete, dessen Zugang durch ein Tor verschlossen werden konnte. Allerdings ist inzwischen das Tor verschwunden und auch der Zaun erfüllt keinerlei Schutzfunktion mehr. Neben der Darstellung des historischen Buddha findet sich ein eine Krone tragender stehender Buddha, auf den rechts wiederum sitzend eine ebenfalls eine Krone tragende sitzende oder stehende Buddhafigur folgt. Der Erhaltungszustand ist angesichts des hohen Alters dieses Felsbildes als schlecht einzuschätzen. Um ein photographisch besseres Ergebnis zu erzielen, wurde die Felsoberfläche vor dem Photographieren mit Wasser angefeuchtet.
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Abbildung 20. Umzäuntes Gelände des Buddhafelsreliefs von Lamsa (Mai 2012) |
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Abbildung 21: Felsrelief von Lamsa. Die Darstellungen von drei Buddhafiguren befindet sich auf dem Felsen oben links (Mai 2012) |
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Abbildung 21a: Die drei Buddhafiguren des Felsreliefs von Lamsa (Mai 2012) |
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Abbildung 21b: Die drei Buddhafiguren des Felsreliefs von Lamsa (Mai 2012). Photographie nach Anfeuchtung mit Wasser (Mai 2012) |
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Abbildung 22: Links: Darstellung des historischen Buddha (Mai 2012) | | Abbildung 23: Mitte: Stehender Buddha (Mai 2012) | | Abbildung 24: Rechts: Sitzender oder stehender Buddha (Mai 2012) |
b) Felszeichnungen oberhalb des Ortsteils Gzwapa von Shigar
Auf diesen Fundort zahlreicher Felsbilder wurde schon in dem Artikel über Shigar, Abschnitt 6. Archäologische Fundstätte und Felsbilder, näher eingegangen. Die Darstellungen der Felsbilder umfassen Stūpas und Steinböcke. Vereinzelt finden sich auch Strichzeichnungen von Menschen mit Jagd- und Kampfszenen.
1. Stūpa mit tibetischer Inschrift und zwei Personen (Verteidiger bzw. Wächter)
Das Zentrum dieses Felsbildes bildet die Darstellung eines Stūpa mit der gut lesbaren vierzeiligen tibetischen Inschrift:
(1) dge´ slong
(2) rin cen
(3) snang g(oder k ?)is
(4) bris
“Geschrieben von dem Vollmönch Rin-cen snang.”
Daneben finden sich Darstellungen von Steinböcken und nicht-tibetische Inschriften.
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Abbildung 25: Stūpa mit tibetischer Inschrift (Mai 2012) | | Abbildung 26: Stūpa mit tibetischer Inschrift (Mai 2012) |
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Abbildung 27: Tibetische Aufschrift (Mai 2012) | | Abbildung 28: Stūpa mit tibetischer Inschrift. Detailaufnahme (Mai 2012) |
2. Stūpa mit stilisierten Darstellungen von vier Personen (ein Angreifer und drei Wächter), von zwei Steinböcken und einem Hirsch
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Abbildung 29 (Mai 2012) | | Abbildung 30: Detailaufnahme (Mai 2012) |
3. Stūpa auf einer Lotosblüte mit stilisierten Darstellungen von zwei Personen als Verteidiger bzw. Wächter
Ein Photo dieses Felsbildes wurde 1989 von Karl Jettmar (Jettmar (1), S. 206) mit dem unbegründeten Hinweis „Vortibetische Periode“ veröffentlicht.
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Abbildung 31 (Mai 2012) |
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Abbildung 32: Detailaufnahme (Mai 2012) |
4. Stūpas mit tibetischer Inschrift und Darstellungen von Steinböcken und zwei stilisierten Personen ( vermutlich Angreifer (rechts) und Verteidiger (links))
Diese Felszeichnung wurde schon in dem Artikel über Shigar, 6. Archäologische Fundstätte und Felsbilder (Abbildungen 32-34), vorgestellt. Dort findet sich auch eine Übersetzung der tibetischen Inschrift. Im Mai 2012 wurde dieses Felsbild unter wesentlichen günstigeren Lichtbedingungen (Abendlicht) noch einmal photographiert. Übersetzung der tibetischen Inschrift: „(Für) die guten Qualitäten (=Wohlergehen) des brNa-bo von lHa´i gzhon-nu, von dem Vollmönch aus Gra-le shud, geschrieben.“
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Abbildung 33 (Mai 2012) Photo: Siegfried Rademacher |
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Abbildung 34 (Mai 2012) Photo: Siegfried Rademacher |
5. Felsbild mit Tierzeichnungen, einer sitzenden Person, einer Inschrift und Stūpa ähnlichen Bauwerken (Abbildung 35 und 35a)
Hierbei handelt es sich um den Felsen, der sich unmittelbar links hinter dem auf Abbildung 33 zu sehenden Felsen mit Stūpas mit tibetischer Inschrift befindet.
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Abbildung 35 (Mai 2012) Photo: Siegfried Rademacher |
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Abbildung 35a: Negativ von Abbildung 35 (Mai 2012) Photo: Siegfried Rademacher |
6. Felsbild mit einer Brahmi-Inschrift sowie Zeichnungen von Stūpas und Steinböcken
Dieses Felsbild wurde erstmalig in dem Artikel über Shigar, 6. Archäologische Fundstätte und Felsbilder (Abbildungen 36), veröffentlicht.
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Abbildung 36 (Mai 2012) |
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Abbildung 37 (Mai 2012) |
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Abbildung 38: Detailaufnahme der Brahmi-Inschrift. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
7. Brahmi Inschrift (Abbildungen 39-40)
Sechszeilige Inschrift in Brahmi-Schrift, von der Karl Jettmar (Jettmar, Plate 135) 1989 ein sehr gutes Photo veröffentlichte. Die Inschrift wurde von Oskar von Hinüber bearbeitet und ausführlich kommentiert (von Hinüber, S. 66 und von Hinüber (1), S. 68ff). Siehe auch den Artikel Baltistan, 4.1.2 Bewertung archäologischer Funde, Abb. 109 (Schuh, S. 110f). Den nachfolgend vorgestellten Abbildungen 39 und 40 liegen Photos zugrunde, die von Kamal unter ungünstigen Lichtbedingungen aufgenommen wurden.
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Abbildung 39: Lage der Brahmi-Inschrift am nordwestlichen Ende des Berghanges über dem Ortsteil Gzwapa von Shigar. Links sieht man das Shigar-Tal. Photo: Muhammad Kamal (Mai 2012) |
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Abbildung 40: Die Brahmi-Inschrift von Shigar. Photo: Muhammad Kamal (Mai 2012) |
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Abbildung 40a: Negativ der die Brahmi-Inschrift von Shigar. Photo: Muhammad Kamal (Mai 2012) |
8. Darstellung von Kampfszenen, Jagdszenen, Personen und Steinböcken (Abbildungen 41-47)
Die Vorderseite dieses Felsbildes enthält die Darstellung eines Kampfgetümmels. Links unter der Darstellung eines Steinbocks sieht man die Reihe von sechs Verteidigern (Abb. 43), die sich mit den rechts davon platzierten Angreifern, die sich teilweise auf Reittieren (Pferde) fortbewegen, konfrontiert sehen (Abb. 44 und 45). In die Darstellung sind offenkundig auch Jagdszenen eingearbeitet (Abb. 45). Rechts wiederum sind nur Darstellungen von Steinböcken zu finden (Abb. 46). Die Oberseite des Felsbrockens (Abb. 47) enthält neben der Darstellung von vier Personen nur Abbildungen von Steinböcken.
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Abbildung 41: Felsbild mit Kampf- und Jagdszenen. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 42: Felsen mit der Darstellung von Kampf- und Jagdszenen. Photo: Muhammad Kamal (Mai 2012) |
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Abbildung 42a: Negativ der Aufnahme des Felsens mit der Darstellung von Kampf- und Jagdszenen. Photo: Muhammad Kamal (Mai 2012) |
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Abbildung 43: 1. Viertel der Vorderseite des Felsbildes mit Kampf- und Jagdszenen. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 43a: Negativ der Aufnahme des 1. Viertels der Vorderseite des Felsbildes mit Kampf- und Jagdszenen. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 44: 2. Viertel der Vorderseite des Felsbildes mit Kampf- und Jagdszenen. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 44a: Negativ der Aufnahme des 2. Viertels der Vorderseite des Felsbildes mit Kampf- und Jagdszenen. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 45: 3. Viertel der Vorderseite des Felsbildes mit Kampf- und Jagdszenen. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 45a: Negativ der Aufnahme des 3. Viertels der Vorderseite des Felsbildes mit Kampf- und Jagdszenen. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 46: 4. Viertel der Vorderseite des Felsbildes mit Kampf- und Jagdszenen. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 46a: Negativ der Aufnahme des 4. Viertels der Vorderseite des Felsbildes mit Kampf- und Jagdszenen. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 47:Oberseite des Felsens mit Kampf- und Jagdszenen: Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
Es ist natürlich ausgeschlossen, in diese Kampfesszene irgendeinen historischen Zusammenhang hinein zu interpretieren. Gleichwohl erkennt man, dass die Angreifer zu Pferde von lins nach rechts in einer Reihe marschieren und die Spitze des Angriffs von zwei Reitern gebildet wird. Bei drei Reitern ist deutlich zu sehen, daß sie jeweils mit einer Axt bewaffnet sind. Bei Fußsoldaten erkennt man Pfeil und Bogen, Schwerter und Schilde, in einem Falle eine Lanze und in einem weiteren Fall vermutlich eine Armbrust. Die folgenden Abbildungen sind elektronisch bearbeitete Ausschnitte aus den Negativen:
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Abbildung 47a: Vordere Reiter unten | | Abbildung 47b: Vordere Reiter oben | | Abbildung 47c: Zweiter Reiter mit Streitaxt | | Abbildung 47d: Dritter Reiter |
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Abbildung 47e: Vierter Reiter mit Streitaxt und Lanze | | Abbildung 47f: Angreifer mit Pfeil und Bogen und Schild | | Abbildung 47g: Angreifer mit Armbrust (?) und einem unbekannten Gerät | | Abbildung 47h: Angreifer mit Lanze |
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Abbildung 47i: Angreifer mit Schwert | | Abbildung 47j: Verteidiger mit Pfeil und Bogen | | Abbildung 47k: Angreifer mit Schwert und Schild | | Abbildung 47l: Verteidiger |
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Abbildung 47m: Angreifer (?) | | Abbildung 47n: 6 Verteidiger |
9. Felsen mit der Darstellung von Steinböcken (Abb. 48)
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Abbildung 48: Felsen mit der Darstellung von Steinböcken. Photo: Muhammad Kamal (Mai 2012) |
10. Felsen mit Darstellung von Tieren (Steinböcken), einer Person und mit einer Inschrift (Abb. 49 und 50)
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Abbildung 49:Felsen mit Darstellung von Tieren, einer Person und mit einer Inschrift (Mai 2012) |
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Abbildung 50: Felsen mit Darstellung von Tieren, einer Person und mit einer Inschrift (Mai 2012) |
11. Zwei Felsen mit Darstellungen von Steinböcken (Abb. 51)
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Abbildung 51:Zwei Felsen mit Darstellungen von Steinböcken (Mai 2012) |
12: Zwei Felsen mit Darstellungen von Steinböcken und einer Inschrift (Abb. 52). Felsen im Vordergrund: Eine Darstellung von Steinböcken und eine Brahmi-Inschrift (Abb. 53). Felsen im Hintergrund: Steinböcke (Abb. 54)
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Abbildung 52: Zwei Felsen mit Darstellungen von Steinböcken und einer Inschrift (Mai 2012) |
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Abbildung 53: : Brahmi-Inschrift der in Abb. 52 wiedergegebenen Felsengruppe (Mai 2012) |
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Abbildung 54: Tierdarstellungen der in Abb. 52 wiedergegebenen Felsengruppe (Mai 2012) |
13. Felsen mit Darstellungen von Steinböcken auf zwei Seiten (Abbildungen 55-57)
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Abbildung 55: Felsen mit Darstellungen von Steinböcken auf zwei Seiten (Mai 2012) |
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Abbildung 56: Südostseite des Felsens mit Darstellungen von Steinböcken auf zwei Seiten (Mai 2012) |
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Abbildung 57: Bergseite des Felsens mit Darstellungen von Steinböcken auf zwei Seiten (Mai 2012) |
14. Felsen mit der Darstellung eines Steinbocks und einer Person (Abbildung 58)
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Abbildung 58: Felsen mit der Darstellung eines Steinbocks und einer Person (Mai 2012) |
15: Felsen mit Tierdarstellungen, in der Mehrzahl Steinböcke (Abbildung 59)
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Abbildung 59: Felsen mit Tierdarstellungen, in der Mehrzahl Steinböcke (Mai 2012) |
16. Felsen mit der Darstellung von Steinböcken (Abbildung 60)
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Abb. 60: Felsen mit der Darstellung von Steinböcken. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
17. Felsen mit der Darstellung von zwei Steinböcken (Abbildung 61)
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Abbildung 61: Felsen mit der Darstellung von zwei Steinböcken (Mai 2012) |
18. Felsen mit der Darstellung von Steinböcken (Abbildungen 62 und 63)
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Abbildung 62: Felsen mit der Darstellung von Steinböcken (Mai 2012) |
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Abbildung 63: Detail von Abbildung 62. Felsen mit der Darstellung von Steinböcken (Mai 2012) |
19. Felsen mit der Darstellung von Steinböcken (Abbildung 64)
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Abbildung 64: Felsen mit der Darstellung von Steinböcken. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
20. Felsen mit Darstellungen von Steinböcken, eines Bauwerkes und eventuell einer Blume bzw. einer Sonne (Abbildung 65)
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Abbildung 65: Felsen mit Darstellungen von Steinböcken, eines Bauwerkes und eventuell einer Blume bzw. einer Sonne. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
21. Felsen mit Darstellungen von Steinböcken und mit Inschriften (Abbildungen 66 und 67)
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Abbildung 66: Felsen mit Darstellungen von Steinböcken und mit Inschriften (Mai 2012) |
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Abbildung 67: Detail von Abbildung 66. Felsen mit Darstellungen von Steinböcken und mit Inschriften (Mai 2012) |
22. Felsen mit der Darstellung von Steinböcken (Abbildung 68)
Eine weitere Abbildung dieses Felsens findet sich in Schuh, S. 536 (dort Abbildung 35).
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Abbildung 68: Felsen mit der Darstellung von Steinböcken (Oktober 2007) |
23. Felsen mit der Darstellung eines Bauwerks, zwei Steinböcken und einer Person (?) (Abbildung 69)
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Abbildung 69: Felsen mit der Darstellung eines Bauwerks, zwei Steinböcken und einer Person (?). Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
24. Felsen mit einer Inschrift, einer Kampfszene und mit Steinböcken (Abbildung 70)
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Abbildung 70: Felsen mit einer Inschrift, einer Kampfszene und mit Steinböcken. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
25. Felsen mit Inschrift (Abbildung 71)
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Abbildung 71: Felsen mit Inschrift (Oktober 2008) |
26. Felsen mit Inschrift (Abbildung 72)
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Abbildung 72: Felsen mit Inschrift. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
27. Felsen mit Inschrift und einem Steinbock (Abbildung 73)
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Abbildung 73: Felsen mit Inschrift und einem Steinbock. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
28. Kleiner Felsen mit vier Steinböcken (Abbildung 74)
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Abbildung 74: Kleiner Felsen mit vier Steinböcken (Mai 2012) |
3. Fundort Nar
Die Ortschaft Nar mit der zugehörigen Bergfestung gehörte im 17. und 18. Jahrhundert zum Herrschaftsbereich des Königreiches Shigar. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren der Ort und seine Festung zeitweise von Truppen aus Ladakh besetzt. Nar sowie das dort befindliche, sehr bedeutende farbige Felsbild wurden schon in gesonderten Artikeln ausführlich beschrieben (Siehe Nar und Buddhistisches Felsbild in Nar). Das im Bereich der Festung gefundene Felsbild mit Darstellungen von Steinböcken wurde in dem Artikel Nar, Abbildung 7, veröffentlicht.
Mein Besuch im Mai 2012 sollte dazu dienen, für bestimmte Teile des Felsbildes verbesserte Abbildungen vorzulegen bzw. bisher nicht erfaßte Teile zu photographieren. Letzteres betrifft insbesondere den Bereich links unterhalb der beiden Stifterfiguren, der 2007 von mir überhaupt nicht photographiert wurde. Da das Felsbild stets von einer feinen Staubschicht bedeckt ist, sollte auch der Versuch unternommen werden, durch eine vorsichtige Reinigung mit klarem Wasser bessere Ergebnisse zu erzielen. Da aber befeuchtete Stellen bei Sonneneinstrahlung auch die Lichtreflexion erhöhen, bin ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Alle von mir aufgenommenen Photos wurden von der Erdoberfläche aus teilweise mit einem Teleobjektiv aufgenommen. Daß dabei perspektivisch bedingt Verzerrungen auftreten können, ist bei der Interpretation zu berücksichtigen.
Die Wiedergabe des Umfeldes und von Teilen des Felsbildes in den Abbildungen 75-78 dient ausschließlich der Dokumentation, da ich als Historiker mich für kunsthistorische Vergleiche und Analysen nicht kompetent fühle. Da das Felsbild täglich für mehrere Stunden der Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, bin ich über den guten Erhaltungszustand der Farben erstaunt. Alle Beschädigungen sind auf das Abblättern des Untergrunds zurückzuführen. Die Lage des Felsbildes in einem abgezäunten privaten Garten und die Tatsache, daß sich das Bild in einer Höhe von mehreren Metern über der Bodenoberfläche befindet, haben es vor äußeren Zerstörungen und insbesondere vor willkürlichen Übermalungen geschützt.
Auf Abbildung 75 sieht man die Mauer (rechts), die den Garten, in dem sich das Felsbild befindet, von den sonstigen Feldern abtrennt. Den Garten betritt man durch ein verschließbares Tor. Das Felsbild befindet sich rechts hinter der abgebildeten Baumgruppe.
Abb. 76 zeigt insbesondere die Lage des in der Mitte links sichtbaren Felsbildes über der Erdoberfläche.
In Abb. 77 ist der unterhalb des Stifterpaares befindliche Teil des Felsbildes zu sehen. In der 1. Reihe sieht man links ein Pferd mit einer diesem Tier zugewandten Person. Rechts daneben ist ein Teil eines weiteren, knienden Menschen zu sehen. Darunter sind rechts von der halb liegenden Person nun zwei gesattelte Pferde recht gut zu erkennen.
Abb. 78 zeigt einen Teil des links unterhalb des Stifterpaares befindlichen, separaten Felsstückes, welches bisher von mir noch nicht abgebildet wurde. Zu sehen ist hier ein Fahne und rechts daneben vermutlich eine Person. Der restliche Teil dieses Felsstücks mit der Abbildung von 2 Personen ist auf Abbildung 79 zu sehen.
Letztendlich wird in Abb. 80 der Teil des Feldbildes wiedergegeben, der sich rechts unterhalb des rechten Stūpa befindet. Er enthält die Darstellung von zwei Personen. Ob damit wirklich eine Verbesserung der bisherigen Abbildungen vorliegt, vermag ich nicht zu beurteilen.
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Abbildung 75: Lage des Felsbildes von Nar rechts hinter der abgebildeten Baumgruppe (Mai 2012) |
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Abbildung 76: Lage des Felsbildes (Mitte links) von Nar (Mai 2012) |
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Abbildung 77: Ausschnitt des Felsbildes von Nar. Unterhalb des Stifterpaares befindlicher Bildteil (Mai 2012) |
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Abbildung 78: Ausschnitt des Felsbildes von Nar. 1. Bildteil auf einem separaten Felsstück links unterhalb des Stifterpaares (Mai 2012) |
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Abbildung 79: Ausschnitt des Felsbildes von Nar. 2. Bildteil auf einem separaten Felsstück links unterhalb des Stifterpaares. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 80: Ausschnitt des Felsbildes von Nar. Zwei Personen rechts unterhalb des rechten Stūpa (Mai 2012) |
4. Fundort Saling
Die Ortschaft Saling mit der zugehörigen Bergfestung gehörte im 17. und 18. Jahrhundert zum Herrschaftsbereich des Königreiches Khaplu. Nach der Zerstörung der westlich von Saling gelegenen Festung von Kharku durch Imam Quli Khan in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts war die Bergfestung von Saling das wichtigste Bollwerk des Königreiches Khaplu gegen die Angriffe aus Skardu und Shigar. Saling, seine Bergfestung und die westlich des Ortes befindliche Fundstätte buddhistischer Altertümer wurden schon in einem gesonderten Artikel ausführlich beschrieben (siehe Saling, dort für Altertümer insbesondere die Abbildungen 13-21). Buddhistische Felsbilder finden sich auch im Bereich der hochgelegenen Bergfestung von Saling, wobei eines eine kurze tibetische Inschrift aufweist. Bei meinem Besuch im Mai des Jahres 2012 sollte der Versuch unternommen werden, das auf (Schuh) S. 692f abgebildete Felsrelief mit der Darstellung eines bärtigen Mannes zu reinigen und erneut zu photographieren. Leider mußte ich feststellen, daß die Felsplatte mit dem Relief inzwischen nicht mehr auffindbar ist. Die gründliche Exploration der archäologisch interessanten Fundstätte von Saling dürfte noch zahlreiche weitere Felsbilder zutage fördern. Dazu gehört auch ein Felsbild eines Stūpa aus offenkundig vortibetischer Zeit, welches wiederum stark mit Staub bedeckt war und das in diesem Zustand in den Abbildungen 81 und 82 wiedergegeben wird. Den Einheimischen gut bekannt ist auch die Darstellung eines überdimensional großen, stehenden Buddha auf einer großen Felswand an der gleichen Fundstätte, dessen Umrisse bei ungünstiger Sonneneinstrahlung kaum auszumachen sind. Abbildung 83 zeigt die Felswand, wie sie sich bei meinem Besuch 2012 präsentierte. Von den Umrissen eines stehenden Buddhas war bei den vorgegebenen Lichtverhältnissen fast nichts zu erkennen. Glücklicherweise befand sich unter meinen Photos des Jahres 2007 eine Aufnahme, die Details dieser Buddha-Darstellung recht deutlich erkennen läßt (Abbildungen 84 und 85). Aufgrund optimaler Lichtverhältnisse sind hier gut zu erkennen die Linienführungen der Beine und des Unterkörpers, beider Arme, von denen der rechte angewinkelt ist, sowie die Haltung (Mudra) der rechten Hand, Ohrenschmuck, die Linienführungen der Augenbrauen und des Haaransatzes. Eine erneute Aufnahme dieses Felsbildes unter geeigneten Lichtverhältnissen dürfte noch bessere Ergebnisse zeitigen.
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Abbildung 81: (Saling) Felsbild eines Stūpa aus vermutlich vortibetischer Zeit (Mai 2012). Photo Siegfried Rademacher | | Abbildung 82: (Saling) Felsbild eines Stūpa aus vermutlich vortibetischer Zeit (Mai 2012). Photo Siegfried Rademacher |
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Abbildung 83: (Saling) Felswand mit dem Bild der großen, stehenden Buddhafigur bei ungünstigen Lichtverhältnissen (Mai 2012) | | Abbildung 84: (Saling) Felswand mit dem Bild der großen Buddhafigur photographiert im Oktober 2007 |
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Abbildung 85: (Saling) Detail der Felswand mit der großen, stehenden Buddhafigur (Oktober 2007) |
Anzumerken ist hier noch, daß die kleine Moschee, die sich unterhalb der buddhistischen Fundstätte befindet, inzwischen teilweise restauriert worden ist (Abbildung 86). Der Haupteingang weist die folgende, angeblich alte Inschrift auf, die Informationen über die Entstehungszeit dieser Moschee enthalten soll (Abbildungen 86a-c).
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Abbildung 86: Teilweise restaurierte Moschee unterhalb der buddhistischen Fundstätte von Saling (Mai 2012) |
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Abbildung 86a: 1. Teil der Inschrift über der Haupttür der restaurierten Moschee (Mai 2012) | | Abbildung 86b: 2. Teil der Inschrift über der Haupttür der restaurierten Moschee (Mai 2012) | | Abbildung 86c: 3. Teil der Inschrift über der Haupttür der restaurierten Moschee (Mai 2012) |
5. Fundort Yugo
Die Ortschaft Yugo (auch Yugu geschrieben) gehörte im 17. und 18. Jahrhundert zum Herrschaftsbereich des Königreiches Khaplu. Der Ort liegt am linken Ufer des Shayok zwischen Bara und Gowari unmittelbar an der Straße, die heute Khaplu mit Skardu verbindet. Der pakistanische Historiker Ahmad Hasan Dani (S. 20) erwähnt, daß sich in Yugo „Buddhist carvings“ und „inscriptions“ befinden.
Die Felsbilder von Yugo finden sich in einem Felsareal oberhalb des alten Ortskerns von Yugo (Abb. 87). Vorzufinden sind noch drei Felsbilder, die alle durch Übermalungen verunstaltet sind. Ein weiterer großer Felsen mit der Darstellung einer großen Buddhafigur ist inzwischen auseinandergebrochen, so daß die abgebrochene und umgekippte Vorderseite mit dem Felsbild nicht mehr sichtbar ist.
Die ersten beiden hier zu erwähnenden Felsbilder finden sich auf der Stirnseite und einer Seitenfläche eines großen Felsens (Abb. 88). Die Stirnseite zeigt die Darstellung eines Stūpa (Abb. 89). Die Seitenfläche läßt die stark verblaßten Darstellungen von zwei Stūpas und zwei tibetische Inschriften erkennen (Abb. 90). Die Schriftzeichen wurden offenbar nicht sehr tief eingeritzt. Die Beschädigungen durch Übermalungen und neue Graffitis sind hier besonders schwerwiegend. Die Abbildung der stark verblaßten tibetischen Inschrift auf der rechten Seite (Abb. 91) läßt deutlich links ein Bauwerk und rechts die Abbildung eines Stūpa erkennen. Zusätzlich findet sich eine in fünfzeilige tibetische Inschrift in dBu-med-Schrift. Ein zusammenhängender Text ist nicht lesbar. Immerhin ist für die erste Zeile lha sras (oder syam) bul recht gut zu erkennen, wobei ich bei der Lesung sras den Strich unter sr der darunterstehenden Zeile zuordne. Als Übersetzung bietet sich u. a. an: „Der Königssohn (lit. „Göttersohn“) hat überreicht.“ In der Zeile darunter ist nur die Silbenfolge tsha pa ba lesbar. In der dritten Zeile erkennt man die Folge la (oder -l) sras s(?)u ... byung pa und ein aufgesetztes i. In der vierten Zeile lese ich rnrom. Die fünfte Zeile schließlich lese ich als tse ma po. Von der dreizeiligen tibetischen Inschrift der linken Seite (Abb. 92) kann ich nur die Anfangssilben als (2. Zeile) chub ma na und (3. Zeile) ´ur za lesen. Des weiteren sind gelegentlich einzelne Buchstaben zu erkennen. Rechts neben dieser Inschrift findet sich die Abbildung eines Stūpa, der ebenfalls Verzierungen durch Svastikas aufweist.
Unweit des vorstehend beschriebenen Felsens findet sich ein stark mit Graffiti verunstaltetes Felsbild mit der Darstellung eines Stūpa, eines Bauwerks, Steinböcken und Sonnenscheiben als Verzierungen (Abbildungen 93 – 94).
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Abb. 87: Felsareal oberhalb von Yugo mit buddhistischen Felsbildern (Mai 2012) |
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Abb. 88: (Yugo) Teilansicht des großen Felsens mit Felsbildern auf Stirnseite und Seitenfläche. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) | | Abb. 89: (Yugo) Stūpa auf der Stirnseite eines großen Felsens |
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Abb. 90: (Yugo) Gesamtansicht der Seitenfläche des Felsens (Mai 2012) |
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Abb. 91: (Yugo) Rechter Teil der Seitenfläche des Felsens (Mai 2008) |
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Abb. 92: (Yugo) Linker Teil der Seitenfläche des Felsens (Mai 2008) |
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Abb. 93: (Yugo) 2. Felsen mit diversen Abbildungen (Mai 2012) |
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Abb. 94: (Yugo) Detailaufnahme des 2. Felsens mit diversen Abbildungen (Mai 2012) |
6. Fundorte Fongnag und die Route zwischen Daghoni und Kuru
Weitere Felsbilder sind in einem mit Felsen übersäten Gebiet östlich von Yugo auf der rechten Seite des Shayok (Abbildung 99) vorzufinden. Dieses Felsareal ist heute über eine mit dem Auto befahrbare Brücke erreichbar und gehört nun zu Yugo. Nach der Auskunft eines einheimischen Informanten ist die alte Bezeichnung dieses Gebietes Ali Asqar. Neuerdings wird es als Fongnag („Das, was schwarze Felsen hat“) bezeichnet. Anzumerken ist, daß in alter Zeit zwischen Yugo und Fongnag keine direkte Verbindung bestand und Fongnag offenbar auf dem alten Verkehrsweg lag, der von Balghar bzw. Daghoni aus über Kunis und Kuru nach Kiris und von dort aus über Gol nach Skardu führte. Obwohl Yugo und Fongnag nur durch den an dieser Stelle sehr engen und im Sommer reißenden Shayok getrennt sind, waren beide Örtlichkeiten in alter Zeit Tagesreisen voneinander entfernt.
Arthur Neve (S. 122) hat die Wegeverbindung zwischen Kuru und Balghar wie folgt beschrieben: „… Kunis 2½ hours, no good water ; 1 hour sandy to rocky corner, bad boulders ½ hour, then again sand, 1 hour to Balghar”. Die Angabe „bad boulders ½ hour“ bezieht sich zweifellos auf Fongnag. Jane E. Duncan muß Fongnag ebenfalls passiert haben, obwohl sie im Hinblick auf den Weg von Daghoni nach Kunis nur das sandige Flußbett erwähnt (S. 272), welches sie nach einiger Zeit verlassen mußte, um zu einem Felsgrad (rocky neck) aufzusteigen, von dem aus sie nach Kunis herabstieg. Interessant sind Duncans Bemerkungen zu ihren Bemühungen, auf dem Weg von Daghoni nach Kuru Felsbilder aufzuspüren. Hierzu schreibt sie (S. 272f): „ On the road from Dowani [= Daghoni] to Kuru the ponymen were again asked if they had ever seen any rock carvings, and again said no. Five minutes afterwards I saw one, jumped off the pony, ran round the rock and found the other side covered with them. The sky had been thick with clouds, but the moment the sun shone out most opportunely, and I took a photograph. A very little further on there was another carved rock, with a picture of a chorten, a dog on a chain, several ibexes, and an inscription in Arabic. This was also photographed. … Near Kuru on this road, which was made about fifteen years ago, there were a few more carvings…” Weitere Felszeichnungen wurde von Jane E. Duncan auf ihrem Weg von Kuru nach Keris beobachtet. Jane E. Duncan hat in ihrem Buch (S. 274) drei Photos von Felsbildern veröffentlicht, die sie auf ihrer Reise von Kuru nach Keris auf der rechten Seite des Shayok aufgenommen hat. Diese Photos werden Folgenden (Abbildungen 95-97) als Ergänzung in die vorliegende Dokumentation von Altertümern aus Baltistan mit aufgenommen.
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Abbildung 95: Auf ihrem Reiseweg entlang des Shayok von J. E. Duncan aufgefundenes Felsbild | | Abbildung 96: Auf ihrem Reiseweg entlang des Shayok von J. E. Duncan aufgefundenes Felsbild | | Abbildung 97: Auf ihrem Reiseweg entlang des Shayok von J. E. Duncan aufgefundenes Felsbild |
In Fongnag (Abbildung 98) fanden sich drei Felsbilder. Das erste befand sich unmittelbar auf einem Felsen hinter der Brücke, die die Straße von Khaplu nach Skardu mit Fongnag verbindet (Abbildungen 99 und 100). Das Felsbild zeigt die Abbildung eines Stūpa.
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Abbildung 98: Das Felsareal von Fongnag auf der rechten Seite des Shayok unweit von Yugo. Rechts die neue Brücke über den Shayok (Oktober 2007) |
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Abbildung 99: (Fongnag) Felsen mit Darstellung eines Stūpa nahe der Brücke über den Shayok nach Fongnag (Mai 2012) | | Abbildung. 100: (Fongnag) Felsen mit der Darstellung eines Stūpa nahe der Brücke über den Shayok (Mai 2012) |
Das zweite Felsbild (Abb. 101), welches in kurzer Entfernung von diesem ersten Felsen in der Nähe des rückseitigen Berghangs vorgefunden wurde, weist sowohl eine tibetische Inschrift wie auch die Darstellung von drei Stūpas auf, wobei die zweizeilige tibetische Inschrift der mit 2 gezählten Abbildung eines Stūpa zuzuordnen ist.
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Abbildung 101: Fongnag) Felsen mit der Darstellung von drei Stūpas (Mai 2012) |
In dem letztgenannten Stūpa (Nr. 2) ist eine Person abgebildet (siehe Abbildungen 102 und 103). Möglicherweise ist damit wieder ein Wächter dargestellt. Zwischen dem Stūpa und der links davon eingravierten Inschrift findet sich ein Doppelpfeil, dessen Pfeilspitzen herzförmig ausgebildet sind. Die zweizeilige Aufschrift lautet (1) dru gu nu gi (2) sing. Vermutlich ist sing zu snying = Balti sning zu ergänzen, so daß sich als Übersetzung „Herz des Dru-gu-nu“ ergibt. Die rechts vom Stūpa zu sehende Konfiguration vermag ich nicht zu deuten. Möglicherweise ist dies die unvollendete Darstellung einer Sonne.
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Abbildung 102: (Fongnag) Die ersten beiden Stūpas des 2. Felsbildes von Fongnag (Mai 2012) |
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Abbildung 103: (Fongnag) Stūpa mit tibetischer Inschrift (Mai 2012) |
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Abbildung 104: (Fongnag) 3. Stūpa des 2. Felsbildes von Fongnag (Mai 2012) |
Das dritte in Fongnag vorgefundene Felsbild thront hoch über dem Shayok (Abb. 105). Dieses wirklich bemerkenswerte, sehr gut erhaltene Felsbild enthält im Zentrum die Darstellung von zwei verzierten (Svastikas und eine Abbildung von Sonne und Mond) Stūpas, von drei weiteren Stūpas (oben links), eines Bauwerkes und von zwei Vasen mit Blumen, eines Steinbocks und weiterer Gegenstände. Zusätzlich finden sich zwei Inschriften. Davon ist die zweizeilige, links zu findende Inschrift tibetisch und hat den Wortlaut (1) su rya na gung dun la (2) naṃ ta myi byon „Naṃ-ta ist nicht vor den Suryana gung getreten.“ Die unter der Abbildung der beiden, den Bildmittelpunkt bildenden Stūpas zu findende dreizeilige Inschrift kann ich nicht entziffern.
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Abbildung 105: Drittes Felsbild von Fongnag. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 106: Drittes Felsbild von Fongnag. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 107: (Fongnag) Tibetische Inschrift des 3. Felsbildes. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012)7: |
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Abbildung 108: (Fongnag) Dreizeilige Inschrift des 3. Felsbildes. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
7. Fundort Parkuta (Mehdiabat)
Parkuta liegt auf der rechten Seite des Indus zwischen Sermik und Tolti. Auf das Vorhandensein von Felsbildern und Inschriften in Parkuta hat als erster Afridi (S. 26) aufmerksam gemacht: Afridi schreibt hierzu: "There is another Buddha sculpture in Parkutta Nulla. On one of the caves, there is some inscriptions in Bhuddi language and a diagram of a monastery."
Durch Parkuta führte ein alter Handelsweg entlang des Indus, der Baltistan mit Purik verband. Im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhundert war der Ort zeitweise von Kharmang unabhängig und wurde von einem eigenen König regiert. Schon Vigne hat beschrieben, dass von Parkuta in südwestlicher Richtung durch das Hochgebirge ein Verbindungsweg zur Deosai-Hochebene und damit auch nach Kaschmir existierte, der auf der im Jahre 1842 von John Walter nach den Angaben von Godfrey Thomas Vigne im Auftrag der East India Company erstellten Karte als „A good horse road to Deoh Tsuh“ beschrieben ist.
Dieser Weg führt durch ein von einem Bergbach durchflossenes, enges Tal, das sich nach Parkuta hin öffnet. Am Eingang dieses Tales liegt der Dzong genannte Ortsteil von Parkuta. Hier finden sich mehrere buddhistische Felsbilder.
Auf dem ersten dieser Felsbilder, das sich hinter einem auf der linken Seite des Bergbachs gelegenen Bauerhaus befindet, sind zwei Stūpas abgebildet (Abbildungen 109-111).
Südöstlich von diesem Felsen in Goma Dzong findet sich ein Felsen mit einem recht gut erhaltenen, übergroßen Felsbild eines stehenden Buddhas (Abbildungen 112-115).
Überquert man an dieser Stelle den Bergbach und folgt dem alten Karawanenweg, so findet man nach kurzer Entfernung eine Felsgruppe mit der Abbildung von mehreren Stūpas, die sich aber von den vorgenannten Abbildungen in Dzong stark unterscheiden (Abbildungen 116-119).
Reist man nun den Karawanenweg weiter, so findet man in großer Höhe ein Felsareal, in dem sich zahlreiche Felsbilder aus vorbuddhistischer Zeit befinden sollen. Hier konnte unser Assistent Muhammad Kamal aus Zeitgründen zu später Stunde leider nur drei Felsbilder photographieren (Abbildungen 120-124).
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Abb. 109: (Parkuta) Erstes Felsbild mit der Darstellung von zwei Stūpas im Ortsteil Dzong. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 110: Parkuta) Rechter Stūpa des ersten Felsbildes von Dzong (Mai 2012) | | Abbildung 111: (Parkuta) Linker Stūpa des ersten Felsbildes von Dzong (Mai 2012) |
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Abbildung 112: (Parkuta) Obere Hälfte des stehenden Buddha von Goma Dzong befeuchtet photographiert. Photo Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 113: (Parkuta) Obere Hälfte des stehenden Buddha von Goma Dzong unbefeuchtet photographiert. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 114:(Parkuta) Stehender Buddha von Goma Dzong unbefeuchtet photographiert (Mai 2012) | | Abbildung 115: (Parkuta) Stehender Buddha von Goma Dzong befeuchtet photographiert (Mai 2012) |
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Abbildung 116: (Parkuta) Darstellungen von Stūpas mit Steinböcken und Personen in Dzong. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 117: (Parkuta) Felsbild mit Stūpas, Personen und Steinböcken in Dzong (Mai 2012) |
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Abbildung 118: (Parkuta) Links von der Hauptgruppe der Felsbilder abgebildeter einzelner Stūpa (Mai 2012) | | Abbildung 119: (Parkuta) Rechts von der Hauptgruppe der Felsbilder befindlicher einzelner Stūpa (Mai 2012) |
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Abbildung 120: (Parkuta) Felsareal am alten Karawanenweg zur Deosai-Hochebene oberhalb von Dzong. Photo. Muhammad Kamal (Mai 2012) |
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Abbildung 121: (Parkuta) Farbiges Felsbild mit der Darstellung von zwei Gruppen mit jeweils sieben Personen und zwei Steinböcken. Photo: Muhammad Kamal (Mai 2012) |
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Abbildung 122: (Parkuta) Farbiges Felsbild mit der Darstellung von Personen und einem Stūpa. Photo: Muhammad Kamal (Mai 2012) |
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Abbildung 123: (Parkuta) Ausschnitt des farbigen Felsbildes mit der Darstellung von Personen und einem Stūpa. Photo: Muhammad Kamal (Mai 2012) | | Abbildung 124: (Parkuta) Felsareal oberhalb von Dzong. Darstellung eines Steinbocks. Photo: Muhammad Kamal (Mai 2012) |
8. Fundort Kachura
Kachura (Katsura, Katsūra, Kusura, Katzarah) ist der Name eines Kreisgebietes (Patwar) am westlichen Ende des Skardu-Tales. Kachura liegt auf der linken Seite des Indus. Nach Afridi (S. 268) umfaßte dieser Kreis die Dörfer Basho, Parang Ghal Cho, Pandas, Kachura, Shagarthang und Mardacho. Bekannt ist Kachura durch den unteren Kachura-See und das dort gelegene Shangri La-Hotel. Als Fundorte von Altertümern werden hier nur Mardacho, der untere Kachura-See und Ghaziabad behandelt.
a) Felsbilder von Ghaziabad
Ghaziabad liegt im sogenannten oberen Teil von Kachura. Man erreicht den Ort, indem man zunächst der Straße oberhalb des Shangri la-Hotels folgt. Man überquert nach relativ kurzer Autofahrt über eine Brücke den Bergbach Kachura Lungma und erreicht oberhalb dieser Brücke das Dorf Ghaziabad (Abbildung 125). Am westlichen Ortsrand findet man ein ausgedehntes Felsareal. Auf einigen dieser Felsen, die direkt an die Felder des Ortes angrenzten, fanden sich drei Felsbilder.
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Abbildung 125: Ghaziabad (unten rechts) und das westlich vom Ort gelegene Felsareal (Mai 2012) |
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Abbildung 126: Der erste Fundort von Felsbildern am Rand der Felder von Ghaziabad (Mai 2012) |
Das erste dieser Felsbilder (Abbildung 127) zeigt zwei Personen und drei Steinböcke. Eine dieser Personen ist mit Pfeil und Bogen ausgestattet. Das Bild des oben links zu sehenden Steinbocks wurde offenkundig nicht vollendet. Die Oberfläche diese Felsens zeigte nach Osten.
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Abbildung 127: (Kachura (Ghaziabad)) 1. Felsbild mit zwei Personen und drei Steinböcken. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
Das zweite Felsbild zeigt eine größere Anzahl von Steinböcken, zwei Personen und einen Hund (?) (Abbildungen 128-131). Die Oberfläche diese Felsens zeigte nach Osten.
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Abbildung 128: (Kachura (Ghaziabad)) 2. Felsbild mit der Darstellung von drei Personen und mehreren Steinböcken. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 129: (Kachura (Ghaziabad)) 2. Felsbild mit der Darstellung von drei Personen und mehreren Steinböcken (Mai 2012) |
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Abbildung 130: (Kachura (Ghaziabad)) Detailaufnahmen des 2. Felsbildes. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) | | Abbildung 131: (Kachura (Ghaziabad)) Detailaufnahmen des 2. Felsbildes. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
Die Oberfläche des nach Norden ausgerichteten dritten Felsens von Ghaziabad ist hell und die eingravierten Tiere und Personen sind weniger gut zu erkennen. Auf den Abbildungen 132 und 133 werden mit der Darstellung von Steinböcken und Personen nur Ausschnitte dieses Felsens gezeigt.
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Abbildung 132: (Kachura (Ghaziabad)) Ausschnitt aus dem 3. Felsbild mit Steinböcken (Mai 2012) |
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Abbildung 133: (Kachura (Ghaziabad)) Ausschnitt aus dem 3. Felsbild mit der Darstellung von Personen und Steinböcken (Mai 2012) |
Nach der Auskunft von einheimischen Informanten sind in dem riesigen Felsareal westlich von Ghaziabad zahlreiche ähnliche Felsbilder zu finden. Man erinnerte sich gut, daß man als Schaf- oder Ziegenhirt immer wieder auf solche Felsbilder gestoßen ist. Der Plan, dieses Areal systematisch zu durchzusuchen, mußte aus Zeitmangel aufgegeben werden. Letztendlich konnte ich nur ein außerhalb dieses Areals hoch oberhalb von Ghaziabad gelegenes Felsbild in Augenschein nehmen, daß hier als 4. Felsbild von Ghaziabad bezeichnet wird (Abbildungen 134 und 135). Auf ihm sind wiederum Steinböcke und zwei Personen zu sehen.
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Abbildung 134: (Kachura (Ghaziabad)) 4. Felsbild mit der Darstellung von zwei Personen und Steinböcken (Mai 2012) |
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Abbildung 135: (Kachura (Ghaziabad)) 4. Felsbild mit der Darstellung von zwei Personen und Steinböcken. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
Letztendlich fand sich im unteren Teil von Ghaziabad am Rande der Felder ein weiterer Felsen mit der Darstellung von zwei Steinböcken und einem 5. Felsbild, das neben drei Stūpas eine Person, einen Steinbock und zwei Gegenstände aufweist, die mich an Notenständer erinnern. Angesichts der sehr hellen Farbe der Einritzungen bin ich mir unter Berücksichtigung der Färbung der offenbar älteren Abplatzungen nicht sicher, ob es sich nicht um ein Kunstwerk eines neuzeitlichen Künstlers handelt.
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Abbildung 136: (Kachura (Ghaziabad)) Felsen mit zwei Steinböcken (unten links) und einem Felsbild (Bildmitte) mit drei Stūpas, einer Person, einem Steinbock und zwei nicht identifizierten Objekten (Mai 2012) |
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Abbildung 137: (Kachura (Ghaziabad)) 5. Felsbild mit drei Stūpas, einer Person, einem Steinbock und nicht identifizierten Gegenständen. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
b) Felsbild am unteren Kachura-See
Den zahlreichen Besuchern des Shangri La-Hotels dürfte ein Felsbild gut bekannt sein, auf das die Hotelleitung mit dem Schild „ROCK INSCRIPTION 2000 B.C“ aufmerksam macht (Abbildung 138). Der zugehörige Felsen befindet sich im Gebiet des Shangri La-Hotels. Zur angegebenen Altersbestimmung möchte ich mich nicht äußern. Klar zu erkennen sind die Darstellungen von fünf Personen und eines Steinbocks (Abbildung 139). Links neben den mit dünnen Linien eingeritzten Konturen einer Person in der obersten Reihe sind die etwas verblaßten Konturen von zwei weiteren Personen wohl noch zu erkennen.
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Abbildung 138: Felsbild am unteren Kachura-See. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 139: Nahaufnahme des Felsbilds am unteren Kachura-See. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
c) Felsinschrift von Mardacho
Mardacho ist ein sehr kleines Dorf im Kreis Kachura. Der Ort liegt im Talboden des Industals und ist nur etwa 100 m von der Straße entfernt, die Skardu mit dem Karakorum-Highway verbindet. Der Ort grenzt unmittelbar an das Gebiet an, das zum Shangri La-Hotel gehört. Ein Schwarz-weiß-Photo einer dort zu findenden Brahmi-Inschrift wurde erstmals von Karl Jettmar 1989 (Plate 137) veröffentlicht. Im gleichen Jahre erschien eine erste Bearbeitung dieser Inschrift durch Oskar von Hinüber (S. 74f). Nach der Interpretation von Oskar von Hinüber hat die Inschrift einen buddhistischen Bezug. Der zugehörige Felsen findet sich am Ende von Feldern des Dorfes Mardacho (Abb. 140-141). Wie diese Abbildung zeigt, wurde seitlich des Felsens eine Steinmauer errichtet, so daß Teile der Inschrift gleichsam mit eingemauert wurden. Auf den Felsen wurden zu einem Zeitpunkt nach der Entstehung der Inschrift die Abbildungen von Steinböcken eingeritzt. Teilweise haben die Gravuren der Steinböcke Textteile der Inschrift zerstört. Die hellbraue Farbe der Buchstaben der Inschrift hebt sich nicht sehr gut gegen die dunkelgraue Farbe der Oberfläche des Felsens ab. Dagegen sind die Umrisse der Steinböcke wegen ihres rezenten Alters noch sehr weiß. Obwohl die Inschrift von mir zur Abendstunde bei günstigen Lichtverhältnissen ohne direkte Sonneneinstrahlung photographiert wurde, erscheinen die Konturen der Schriftzeichen als nicht sehr scharf. Aus diesem Grunde wurde jeder Abbildung ein am Computer erzeugtes Negativ beigefügt, was hoffentlich die Lesbarkeit erhöht. Weitere Photos dieser historisch sicherlich bedeutsamen Inschrift können beim Verfasser dieses Artikels angefordert werden.
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Abbildung 140: (Kachura) Blick auf den Felsen mit der Brahmi-Inschift am Rande des Dorfes Mardacho (Mai 2012) |
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Abbildung 141: (Kachura) Blick vom Inschriftenfelsen auf das Dorf Mardacho (Mai 2012) |
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Abb. 142: (Kachura) Brahmi-Inschrift von Mardacho (Mai 2012) |
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Abbildung 142a: (Kachura) Negativ des Photos der Brahmi-Inschrift von Mardacho (Mai 2012) |
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Abbildung 143: (Kachura) Obere linke Hälfte der Brahmi-Inschrift von Mardacho (Mai 2012) |
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Abbildung 143a: (Kachura) Negativ der oberen linken Hälfte der Brahmi-Inschrift von Mardacho (Mai 2012) |
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Abb. 144: (Kachura) Rechte Hälfte der Brahmi-Inschrift von Mardacho (Mai 2012) |
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Abb. 144a: (Kachura) Negativ der rechten Hälfte der Brahmi-Inschrift von Mardacho (Mai 2012) |
9. Fundort Gol
Gol liegt westlich des Zusammenflusses des Indus und des Shayok. In alter Zeit war Gol eine bedeutende Zwischenstation sowohl auf dem Weg von Khaplu nach Skardu wie auch auf dem Handelsweg von Skardu nach Kharmang. Auf das Vorhandensein von Altertümern in Gol hat schon, wie oben erwähnt, der pakistanische Historiker A. H. Dani aufmerksam gemacht. Vorgefunden habe ich jedoch nur einen Felsen, der von Skardu aus gesehen einige Kilometer vor Gol links am Straßenrand steht (Abb. 145). Nach Auskunft unseres Informanten Abdullah Karim sind in diesem Bereich zahlreiche Felsen mit Felsbildern durch Sprengungen zerstört worden. Das gleiche Schicksal dürfte dem noch übriggebliebenen Felsen widerfahren, waren doch bei meinem Besuch schon Teile davon abgesprengt worden (Abb. 146). Der Felsen ist von zahlreichen neueren graffitiartigen Gravuren übersät. Ob die auf der Westseite (Abb. 147) abgebildeten Stūpas wirklich alt sind, vermag ich angesichts der hellen Farbe der Einritzungen nicht zu sagen. Möglicherweise wurden hier die alten Gravuren durch moderne „Künstler“ aufgefrischt. Die alten Felsbilder und Brahmi-Inschriften sind aber ansonsten an der dunklen, bräunlichen Farbe der Gravuren gut zu erkennen.
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Abbildung 145: Westseite des Felsens mit Inschriften und diversen Abbildungen vor Gol (Mai 2012) |
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Abbildung 146: Die abgesprengten Teile der Ostseite des Felsens von Gol (Mai 2012) |
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Abbildung 147: Westseite des Felsen von Gol (Mai 2012) |
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Abbildung 148: Südseite des Felsens von Gol (Mai 2012) |
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Abbildung 149: Oberer Teil der Südseite des Felsbildes von Gol mit der Darstellung von Stūpas und Steinböcken. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
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Abbildung 150: Erster Teil der linken Hälfte des unteren Teils der Südseite des Felsens von Gol (Mai 2012) |
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Abbildung 151: Zweiter Teil der linken Hälfte des unteren Teils der Südseite des Felsens von Gol. Photo: Siegfried Rademacher (Mai 2012) |
Literatur
Lars Reinholt Aas: The Rock Carvings of Taru Thang. The mountain goat: A religious and social symbol of the Dardic speaking people of the Trans-Himalayas. Vår 2008
Banat Gul Afridi: Baltistan in History. Peshawar 1988
Ditte Bandini-König: Die Felsbildstation Thalpan IV. Katalog Thalpan (Steine 451-811). Mainz 2009 (Materialien zur Archäologie der Nordgebiete Pakistans, Band 9)
Martin Bemmann und Ditte König: DieFelsstation Oshibat. Mainz 1994 (Materialien zur Archäologie der Nordgebiete Pakistans, Band 1)
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Autor: Dieter Schuh, 2012 (Literatur ergänzt 2014)
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